"Spurwechsel - deine Chance" das Frauenfrühstück 2014 mit Gerlinde Jung

Viele Frauen haben sich Zeit genommen und sind zu dem Frauenfrühstück mit Gerlinde Jung gekommen. Alles ist toll hergerichtet, die Tische frühlingshaft dekoriert und das Büffet reichhaltig bestückt.
 
Reni begrüßt alle mit einem Zitat von Phil Bosnam „Wo Menschen zusammen sind in Freude und Freundschaft, ist das gemeinsame Essen und Trinken, und mag es noch so einfach sein, immer ein Fest“. Danach singen wir gemeinsam das Lied „Danke, für diesen guten Morgen“. Sabine gibt nun hilfreiche Infos zum Büffet und betet. Während des Essens finden überall an den Tischen angeregte Unterhaltungen statt. Man kann seine Tischnachbarinnen besser kennenlernen und dabei die Leckereien genießen.

Nach dem Frühstück hören wir das Lied „Du tust“. Und dann endlich ist Gerlinde mit ihrem Vortrag an der Reihe. Sie sagt kurz etwas zu ihrer Person, dass sie seit zehn Jahren in Manderbach wohnt, vier Kinder hat und in zweiter Ehe verheiratet ist, eine Seelsorgeschule besucht hat und als Seelsorgerin viele Menschen betreut. Und somit ist sie eigentlich auch schon bei ihrem Thema „Spurwechsel – deine Chance“. Gerlinde sagt, dass sie sich für diesen Vormittag wünscht, dass jede Frau entdeckt, wo sie steht. Zwei Raupen sitzen auf einem Blatt und unterhalten sich. Als ein Schmetterling vorbeifliegt, sagt die eine Raupe zu der anderen: “Das wirst du nie erleben, dass ich so werde wie die da“. Nichts bleibt im Leben, wie es heute ist. Wir verändern uns allein dadurch schon, dass wir jeden Tag einen Tag älter werden. Genauso, wie die Raupe nichts dagegen tun kann, dass sie vom Schöpfungsgedanken her zu einem Schmetterling geboren wurde. Es erfordert Mut, sich zu verändern, unnötiges loszulassen, mein ICH zurückzusetzen, Traditionen abzulegen, die mir die Luft zum Atmen nehmen. Wenn ich nichts von anderen dazu lerne und Dinge, die nicht gut für mich sind verändere, bleibt mein Leben einsam. Überall machen wir Erfahrungen mit Menschen, die unser Denken und Handeln beeinflussen. Und das verändert uns, ob wir es wollen, oder nicht. Gerlindes Leben veränderte sich, als ihre Mutter vor drei Jahren mit 90 Jahren starb. Sie wurde von ihr und ihren Schwestern drei Jahre lang intensiv gepflegt, und das fiel nun weg. Das Verhältnis war schon immer ziemlich gespalten. Auf der einen Seite war Gerlinde nun froh, dass ihre Mutter jetzt keine Schmerzen mehr hatte. Doch trotzdem wurde sie mit dem Verlust nicht fertig und musste plötzlich ganz viel weinen. Jedoch nicht, weil ihre Mutter nun nicht mehr da war, sondern weil sie nun nicht mehr bekommen würde, was ihr gefehlt hat. Ein Leben lang, hatte Gerlinde darauf gewartet, dass ihre Mutter ihr sagt, dass sie sie liebt. Doch sie konnte es nicht sagen und nun war es zu spät. Der Mangel in ihrem Herzen schmerzte ganz arg. Als Gerlinde dann den Vers aus Psalm 147, 3 „Gott heilt den, der ein zerbrochenes Herz hat und verbindet seine Wunden“ las, erkannte sie, dass dies mehr ist, als nur ein Taschentuch um Tränen abzuwischen. Gott wusste, was ihr fehlte. Einige Zeit später fand sie einen Brief ihrer Mutter beim Aufräumen, den sie Gerlinde vor 52 Jahren geschrieben hatte. Sie war damals 11 Jahre alt und zu einer Kindererholungskur an der Ostsee. Am Schluss dieses Briefes standen die Worte „Wir beten für dich und lieben dich“ – deine Mutti und Papa. Und in diesem Moment kam es ihr vor, als würde Gott einen Gruß von ihrer Mutter zu Gerlinde senden und ihr damit sagen „Siehst du, sie hat dich doch geliebt, sie konnte es nur nie sagen“. Jeder Mensch braucht Liebe und Anerkennung um lebensfähig zu sein. Wenn er das nicht bekommt, ist er immer auf der Suche danach und versucht diesen Mangel mit Dingen auszufüllen, die ihn nicht in die Freiheit führen sondern in die Abhängigkeit. Aus eigener Anstrengung gelingt es uns nicht, zu verändern, was wir Jahre lang eingeübt haben. Obwohl wir vielleicht lange schon erkannt haben, dass diese Lebensspur nicht unsere ist. Wir können die Menschen, die uns nahe stehen nicht verändern, wir können immer nur bei uns selbst anfangen. Um etwas in unserem Leben zu verändern, ist es einfach nötig neue Wege zu gehen. Das macht zunächst einmal Angst, weil wir den Weg nicht kennen. Deshalb ist es so wichtig, Frieden zu schließen mit unserer Vergangenheit. Fragen wir uns selbst, was tut uns nicht gut? Was engt unser Leben ein? Was ärgert uns an uns? Mit welchem Verhalten verletze ich andere und damit auch mich selbst? Manchmal ist es auch nötig einen Weg zurückzugehen, um ans Ziel zu gelangen. Wir müssen wissen, warum wir so sind, wie wir sind. Gott hat einen Ausweg aus unserem Lebenslabyrinth geschaffen, wir können die Spur wechseln. Durch Jesus haben wir einen freien Zugang zu Gott und das ist das Wunder vom Kreuz. Und nur über diesen Weg können wir wirklich Veränderung erleben.

Nach dem sehr persönlichen und ehrlichen Vortrag von Gerlinde bekommt  sie von Reni nun ein kleines Dankeschön überreicht. Mit dem gemeinsamen Segenslied „Der Herr segne dich, behüte dich, lasse sein Angesicht leuchten über dir“ geht der Vormittag langsam zu Ende. Und jede einzelne Frau kann sich in ihrem Herzen Gedanken machen, wo in ihrem Leben Veränderung an der Reihe ist.

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